YogalehrerInnen brauchen (keine) Therapie🧘♀️
- Marlen
- vor 2 Tagen
- 5 Min. Lesezeit

Es gibt da dieses Bild, von der ewig ausgeglichenen, über allem schwebenden, der Erleuchtung so nahen Yogalehrerin. Ich gehöre da definitiv nicht dazu.
Ich kann euch sagen, dass ich im Laufe meiner Yogapraxis und Erfahrung nun seit 13 Jahren selbstverständlich unglaublich viel über mich lernen durfte. Angefangen mit meiner äußersten Schicht, dem Körper, der inneren Schicht, dem Geist, und seitdem ich regelmäßig Kundaliniyoga praktiziere, kam ich sogar mit meiner Essenz in Kontakt, meiner Seele.
Aber all dies zu spüren, wahrzunehmen, sich bewusst zu machen, führt nicht geradewegs dazu, dass es uns „gut geht“ und alle Probleme vergessen sind. Bei mir war es eher ein Sich-nicht-mehr-länger-Einreden, dass alles perfekt war und ist. In mir und um mich herum.
🌑 Der Mut, alles zu fühlen
Teil des Prozesses von persönlicher Weiterentwicklung und Energiearbeit ist es, durch innere Abgründe mutig hindurchzugehen. Es ist nicht falsch, alles zu fühlen, traurig oder wütend zu sein.
Wir können nicht nur blühen 🌸. Wir brauchen auch Ruhe und Rückzug 🍂 und in dem Sinne auch die eher niedrig schwingende Energie in Form von dunklen Gedanken.
Der Yoga schenkt uns genau die Balance ⚖️, die wir uns aus tiefstem Herzen so sehr wünschen.
Yoga lässt dich erkennen, dass alles, wonach du dich sehnst, längst da ist.
🌅 Meine tägliche Praxis
Durch meine tägliche Praxis fühle ich mich gestärkt für den oft so turbulenten Alltag als selbstständige Mama. Ich starte meinen Tag, indem ich mir bewusst Zeit nehme für mich und um ins wahre Spüren zu kommen:
✨ Wie fühle ich mich gerade wirklich?
✨ Wovon brauche ich mehr, wovon weniger?
Es ist keine Veränderung, sondern ein Erkennen.
Es ist keine Ewigkeit, sondern eine Regelmäßigkeit, die ich schätze und auch brauche.
🌊 Die dunklen Wellen
Nun könnte man meinen: Na, dann ist doch alles super. Marlen lebt ihren Traum – ihr Yogastudio, liebevolle Beziehung, stärkende Freundschaften auf Augenhöhe, gesunde Kinder, guter Familienzusammenhalt, und so weiter.
Aber wisst ihr was? Yoga hat mich in den letzten Monaten auch erkennen lassen, dass ich nicht alles alleine durchstehen muss und dass ich um Hilfe fragen darf. Auch ich kenne die Dunkelheit, die Zweifel und Versagensängste nur zu gut.
Wir alle können bis zu einem gewissen Grad uns selbst beistehen. Gleichzeitig bin ich regelmäßig auf Grenzen gestoßen und habe mich geistig immer wieder im Kreis gedreht.
Eine große, dunkle Welle kam immer näher, um mich zu überrollen:„Ich kann nicht mehr. Ich möchte nicht mehr. Ich habe keine Kraft mehr. Ich schmeiße alles hin.“
Auf der Suche nach einem Rettungsboot versuchte ich, mich verzweifelt alleine über Wasser zu halten. Und dies ist nicht ein paar Mal im Jahr, sondern in meinem Fall einmal im Monat, knapp eine Woche vor, bis zum Beginn meiner Periode.
Ich werde in die Tiefe meines Selbst gezogen. Alle Schutzmauern sind eingebrochen. Ich bin depressiv, ängstlich und aggressiv, eine Mischung, die es für mich nahezu unmöglich macht, als Mensch in jeglichen Systemen zu „funktionieren“.
🕊️ Spiritualität als Anker
Spiritualität ist in dieser Zeit mein Anker, mein Rettungsring, sie trägt mich, schenkt mir Vertrauen und Anbindung. Sie ist ein großartiges Geschenk ✨, ohne diese geistige Führung wäre ich nicht da, wo ich heute bin. Ich schöpfe so viel Kraft aus positiven Affirmationen, Sadhanas, Meditationen, Körperarbeit und Journaling 📝. All diese Tools lassen mich mitfühlender und liebevoller auf mich selbst blicken und erkennen, dass ich Teil eines Großen Ganzen 🌌 bin. Gleichzeitig, im völligen Kontrast dazu, fühle ich mich in regelmäßigen Abständen einfach nur wertlos. Aus Liebe zu mir habe ich mich dazu entschieden, meine Arme auszubreiten 🤗 und Unterstützung anzunehmen. Mich für Verletzlichkeit zu öffnen ist kein Makel – es ist meine Superpower 💪.
💩Bullshit-Talk
Somit habe ich den Entschluss getroffen, schon im letzten Winter, dass ich Hilfe brauche.
Zur Situation von mangelnden Therapeuten brauche ich euch nichts zu erzählen. Ich habe Kontakt gesucht und nur Absagen erhalten, bis ich letztendlich keine Kraft mehr hatte, weiter zu suchen. Schlussendlich habe ich es erst einmal „ausgehalten“.
Weil: „So schlimm ist es doch jetzt auch nicht.“Schöner Bullshit-Talk.
✨ Ein Schalter wurde umgelegt
Bis ich diesen Sommer in unserem Familienurlaub wieder mit der vollen Bandbreite all dieser Symptome konfrontiert wurde und förmlich erkennen konnte, wie von einem auf den anderen Tag in mir ein Schalter umgelegt wurde.
Da war für mich ganz klar:
So kann es nicht weitergehen. Aber wie möchte ich weitergehen?
Ich machte mich erneut auf die Suche nach einer geeigneten Therapeutin. Ich liebäugelte nach dem ersten Eindruck mit einer Psychologin im Nachbarort. Dies wäre für mich ideal, und ihre gesamte Ausstrahlung hat mich angesprochen.
Bei meinem ersten Kontaktversuch schwang ein kleiner Hoffnungsschimmer mit: Vielleicht habe ich ja doch Glück? Und genau so kam es, ich wurde für ein Erstgespräch eingeladen. Sogar Plätze für Therapien hat sie aktuell noch frei.
Was soll ich sagen? Ich war überglücklich. Unser erster persönlicher Kontakt war noch stimmiger, als ich es hätte erahnen können. Ich habe mich von Anfang an verstanden und gesehen gefühlt. Meine Therapie beginnt nun ab Oktober, nachdem ich aus San Francisco zurück bin.
🌱 Lernen, mich halten zu lassen
Ich stelle mich bereits darauf ein, mir an den Tagen nach meinen Sitzungen bewusst Zeit zum Nachspüren zu schenken und nicht wieder business as usual weiterzumachen.
Mir ist klar, dass es schmerzhafte Momente mit sich bringt. Aber ich habe nun endlich das bestärkende Gefühl, nicht mehr alleine durch die dunklen Wellen zu schwimmen, in der Angst doch noch unter zu gehen. Ich habe nach Hilfe gesucht, sie angenommen und darf nun lernen, Kontrolle abzugeben.
Nach jedem Unwetter glättet sich die See 🌊. Wir können nun weit bis über das Meer hinaus Richtung Horizont schauen. Die strahlende Sonne wärmt unser Gesicht ☀️. Eine klare, kühle Brise weht uns angenehm um die Nase.
Dabei verinnerlichen wir tief in unserer Seele:
„Das ist Leben. Das ist Lebendigkeit. Das ist Verbindung. Ich brauche manche Reisen nicht alleine zu unternehmen. Ich muss nicht immer stark sein. Ich darf mir Unterstützung holen. Denn ich habe es verdient glücklich zu sein und es ist sicher für mich verletzlich zu sein.“
🤝 Du bist nicht allein
Wenn auch du das Gefühl hast, du kommst mit dir selbst nicht weiter, hast immer wieder negative Gedankenspiralen, suche dir Hilfe und Unterstützung.
Gehe auf die Suche nach deinem Rettungsboot 🚤, das dich dort wieder herausbegleitet. Denn auch du hast es verdient, dass sich gut um dich gekümmert wird.
Du hast bestimmt viel erlebt, was nicht fair und schmerzhaft war. Aber heute, genau heute, ist der Moment, hinzuschauen, zu fühlen und loszulassen.
All das brauchst du nicht alleine machen. Auch bei mir hat es seine Zeit gedauert, dies zu erkennen. Du gehst diesen Weg nicht alleine, wir sind viele 💛.
🔮 Ausblick
Nach all dem, was ich recherchiert habe, vermute ich, an einer PMDS zu leiden, einer prämenstruellen dysphorischen Störung.
Was das ist, und wie ich allgemein auf Therapien blicke, darüber würde ich euch gerne in meinem nächsten Blogartikel erzählen.
Your life is always worth living.
Deine Marlen 🌿
Hinweis: Für diesen Blogartikel habe ich gemeinsam mit ChatGPT gearbeitet, um den Text zu strukturieren. Alle Gedanken, Formulierungen und Worte stammen vollständig von mir und fließen direkt aus meinem Herzen.
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